Wenn man das Wort “Usability” einfach mal ins Deutsche übersetzt, dann begegnet man u.a. Begriffen wie “Gebrauchstauglichkeit”, “Bedienbarkeit”, “Bedienungsfreundlichkeit” oder auch “Nutzerfreundlichkeit”. Dies sind zwar alles unterschiedliche Begriffe, dennoch steckt hinter jedem einzelnen die gleiche Absicht:

Webseiten, Produkte, interaktive Systeme etc. so zu gestalten, dass sie nicht nur “gut bedienbar” sind, sondern auch so, dass Nutzer bei der Interaktion möglichst schnell und ohne Umwege zum gewünschten Ziel gelangen. Dies wird vor allem dann gewährleistet, wenn die bei der Interaktion genutzten Funktionalitäten, beispielsweise auf einer Website die Funktionalität “Warenkorb”, so konzipiert werden, dass sie “gebrauchstauglich” sind.

Es gibt sogar offizielle Richtlinien/Kriterien zur Sicherstellung der Gebrauchstauglichkeit! Diese werden in der ISO Norm 9241 unter Abschnitt 11 festgehalten (und beschränken sich eigentlich ausschließlich auf interaktive Systeme).

Demnach muss ein System:

  • effektiv
  • effizient und
  • zufriedenstellend

sein.

Aber was genau ist mit “effektiv”, “effizient” und “zufriedenstellend” gemeint? Für mich persönlich bedarf es da noch etwas Erklärungsbedarf. Evtl. für Euch ja auch.

Also, von “effektiv” wird dann gesprochen, wenn der Nutzer eines Produktes (ein Produkt kann an dieser Stelle jetzt mal eine Webseite, ein System etc. sein) sein Ziel mit den ihm zu Verfügung stehenden Mitteln erreichen kann. Beispielsweise bei einer Website das Drucken eines Artikels. “Effizienz” betrifft hingegen den Aufwand, der betrieben werden muss, um dieses zu erreichen. Hier stehen vor allem die Fragen im Vordergrund: “Wie schnell wurde das Ziel erreicht?” und “War eine intuitive Nutzung gegeben?”. Der letzte Punkt bzw. das letzte Kriterium ist eigentlich sehr subjektiv zu betrachten und umfasst Aspekte der persönlichen Zufriedenheit. Das heißt, fühlt ein Nutzer sich während der Benutzung wohl, mag er das Produkt bzw. ist er mit diesem zufrieden.

Werden diese Kriterien also eingehalten, so wird laut ISO Norm 9241 von “Usability” bzw. der “Gebrauchstauglichkeit” gesprochen.

Die “Fünf E’s der Usability”

Bei meiner Recherche zu diesem Thema habe ich allerdings noch eine kleine Erweiterung der Usability-Kriterien gefunden, die man sich ganz gut als die “Fünf E’s der Usability” merken kann:

  • Effective (= effektiv)
  • Efficient (= effizient)
  • Enganging (= zufriedenstellend)
  • Error Tolerant (= Fehlertoleranz bzw. geringe Fehlerraten)
  • Easy to Learn (= einfach zu erlernen)

.
Wie Ihr lesen könnt, sind hier die Punkte “Error Tolerant” und “Easy to Use” hinzugekommen. Meiner Meinung nach durchaus berechtigt. Immerhin spielen diese Punkte bei der Sicherstellung einer “guten” Usability ebenfalls eine wichtige Rolle. Demnach sollte vor allem dann von “Usability” gesprochen werden, wenn auch die Kriterien “Error Tolerant” und “Easy to Learn” berücksichtigt werden.

Aber hier hat wohl auch jeder eine andere Meinung… Was auch ok ist, solange sich jeder bewusst ist, dass beim Thema Usability der Nutzer im Mittelpunkt steht!

via userfriend.de, usabilitynet.org, wqusability.com, handbuch-usability.de, usability-umsetzen.de

Quelle Titelbild: Ethan Lofton (Autor), Questioned Proposal (Name des Bildes), http://www.flickr.com/photos/eleaf/2536358399/



 
 

Über die Autorin

Autorin von ThinkNeuro! ist Olivia Shepherd. Innerhalb ihres Blogs beschäftigt sie sich mit nahezu allen Facetten des Neuromarketings, der Usability sowie der User Experience. Derzeit ist sie als Usability & UX Consultant bei einer Online-Agentur tätig.